Liebe Freunde!
Was ist es, was euch am meisten umtreibt? Wo seid ihr mit euren Gedanken?
Wenn es darum geht, wie ihr am besten euren Lebensunterhalt bestreitet oder wie ihr am besten auf das reagiert, was in der Welt für Unruhe sorgt, dann seid ihr gefangen im ewigen Kreislauf der Dualität, wo es ständig darum geht, einem Mangel abzuhelfen oder einen Missstand zu beseitigen, der gerade aufgetaucht ist wie eine bedrohliche Welle im Ozean. So möchte ich euch daran erinnern, dass es keinen Sinn hat, sich lange mit Gedanken aufzuhalten, die wie Wellen auf- und abtauchen und keinen Bestand haben. Was Bestand hat, ist der Ozean, der in der Tiefe ruhig ist. Das Gekräusel an der Oberfläche ist nur ein Aufschäumen, eine Erscheinung, die flüchtig und vergänglich ist.
Ich möchte, dass ihr daran denkt, dass ihr der Ozean seid, wenn wir bei diesem Bild bleiben.
Diese Methapher erlaubt uns, den Sinn auf das Wesentliche zu lenken. Dabei geht es darum, dass wir verstehen, dass es nicht darum geht, die Oberfläche, das Äußere zu leugnen oder gering zu achten, sondern darum, uns selbst als das zu erkennen, was wir sind: ein einziger, großer Organismus, der eine Vielzahl an Elementen beinhaltet, die miteinander agieren und den Eindruck erwecken, als wären sie getrennte Wesen. Der Wassertropfen, der sich inmitten eines Strudels befindet oder als Teil einer Wolke auf unbekanntem Terrain herabregnet, kann sich sehr verloren oder überwältigt fühlen angesichts der scheinbaren Tatsachen. So seid ihr auch in dieser äußeren materiellen Welt angekommen und seid am Wirbeln wie ein Bachlauf, der sich seinen Weg sucht und keine Ruhe findet.
Was ist zu tun? Ist etwas zu tun?
Ihr könnt davon ausgehen, dass ihr immer etwas finden werdet, was wichtig oder dringend genug erscheint, um dem eure ganze Aufmerksamkeit zu widmen. Ihr könnt immer damit beschäftigt sein, die Erscheinungen der Matrix ernst zu nehmen und euch darum zu kümmern, dass sie euch möglichst wenig Schaden zufügen oder euch möglichst gut dienen.
Worauf ich hinaus will ist Folgendes:
Es geht darum, dass ihr lernt, euch inmitten des Strudels auf den Ursprung, auf das große Ganze zu besinnen. Dies geht nur, indem ihr immer wieder eine Perspektive einnehmt, die euch den Überblick erlaubt. Werdet zum Beobachter der Gedankenkräusel und Gefühlswellen, die euch scheinbar überschwemmen. Macht euch bewusst, dass all dies Erscheinungen sind, die ihr mit eurem Verstand ohnehin nicht kontrollieren könnt. Ihr könnt noch nicht einmal bestimmen, was morgens eure erste Bewegung ist oder abends euer letzter wacher Atemzug. Das Drehbuch eures Lebens ist bereits geschrieben. Da ihr euch aber derzeit in einer Rolle inmitten dieses Drehbuchs wiederfindet, ist es schwer zu verstehen, dass es keine Rolle spielt, womit ihr euch beschäftigt. Es ist alles nur ein großes Bühnenstück, auch wenn es sich noch so real anfühlt.
Macht euch klar, dass ihr mit wenig Anstrengung eine Position einnehmen könnt, aus der heraus es euch leichter fällt, das Auf und Ab im Spiel des Lebens zu beobachten und aus dieser Rolle heraus eure Entscheidungen zu treffen. Geht in die Tiefe, in euer Inneres, dahin, wo der Sturm nicht tobt und die Brandung nicht zu hören ist. Gerade inmitten des größten Unwetters ist dies die beste Möglichkeit, aus der Ruhe heraus auf Eingebungen zu lauschen und in Verbindung mit dem All-Sein Frieden zu finden und neue Kraft für die Herausforderungen, die die Welt bietet.
Möge euer Herz sich öffnen für diese wichtige Botschaft, die ich nicht oft genug wiederholen kann.
